- Kaufkraftparität
- Situation, in der die Kaufkraft zweier Währungen, gemessen anhand eines Index von verschiedenen Güterpreisen, gleich ist.- Arten: (1) Absolute K.: Schreibt man P* bzw. P für den in ausländischer bzw. heimischer Währung ausgedrückten Preis des im Ausland bzw. Inland erzeugten identischen Gutes, und w für den nominellen ⇡ Wechselkurs, so impliziert K.: P = wP*. Bei ⇡ fixem Wechselkurs folgt aus der Kaufkraftparitätenbedingung, dass sich das Inland nicht vor Preisniveauschocks aus dem Ausland abschotten kann (internationaler Preiszusammenhang). Hebt man die Fixierung des Wechselkurses auf, so folgt aus der Kaufkraftparitätenbedingung eine Theorie zur Erklärung von Wechselkursbewegungen bei exogen determinierten Preisniveaus (⇡ Kaufkraftparitätentheorie). – (2) Relative K.: Absolute K. kommt dann nicht zustande, wenn die Güter in den beiden Ländern nicht zu denselben Preisen, ausgedrückt in identischer Währung, angeboten werden. Hierfür verantwortlich sind Transportkosten, Handelshemmnisse, Marktsegmentierung, ⇡ nicht handelbare Güter. In diesen Fällen kann die K. gleichwohl in relativer Form erfüllt sein, so dass die relative Veränderung von w gleich der Differenz zwischen der relativen Veränderung von P und P* ist.- Vgl. auch ⇡ Wechselkurstheorie, ⇡ Wechselkurspolitik.
Lexikon der Economics. 2013.